
Abschied – Wenn dein Tier stirbt
Von seinem geliebten Tier Abschied zu nehmen ist schwer und tut weh, richtig weh.
Du glaubst,dein Herz wird dir herausgerissen.
Du hast das Gefühl, die Welt hört auf sich zu drehen.
Du ringst nach Luft, dir wird schwindelig
Du bekommst nichts mehr mit von deiner Umwelt .
Du bist verzweifelt und hast das Gefühl, die Zeit, die du mit deinem Tier hattest war viel zu kurz.
So ging es mir in dem Momenten, als meine Tiere über die Regenbogenbrücke gegangen sind. Das Herz meiner Chihuahua Hündin Hope hat am 09.03.2018 um kurz nach 20 Uhr für immer aufgehört zu schlagen Das ist nun mit dem heutigen Freitag, den 06. April 2018 vier Wochen her.
Vier Wochen, in denen nichts mehr so ist wie es fast 15 Jahre lang war. Die Freitage sind seit dem anders für mich als sie es bisher waren.
Freitag ist nun immer Hopi Tag…
Es ist etwas leichter inzwischen. Die Schübe in denen die Stiche im Herzen besonders schmerzhaft sind, werden weniger und somit bin ich heute in der Lage, darüber zu schreiben.
Oft werde ich morgens wach und habe das Gefühl, Hopi ist noch bei mir, also physisch. Wenn ich dann realisiere, dass es eben nicht so ist, tut es noch weh. In diesen Momenten versuche ich mir immer die vielen wundervollen Augenblicke die ich gemeinsam mit Hope hatte ins Gedächtnis zu rufen. Und für all diese Augenblicke bin ich unendlich dankbar.
Fast 15 Jahre war sie an meiner Seite und auf einmal ist sie nicht mehr da.
Fünfzehn Jahre!!!
Was war passiert?
Es ging schnell, zum Glück, und ihr Leidensweg war kurz. Plötzlich pumpte ihr Herz wie verrückt und sie bekam schlecht Luft. Wir sind sofort zum Tierarzt gefahren, der uns nach einem kurzen Blick auf Hope sofort weiter in die Tierklinik verwiesen hat.
Es wurde ein Röntgenbild gemacht und es stellte sich heraus, dass sich Wasser in ihrer Lunge gebildet hatte. Ebenso war auf den Bildern zu sehen, dass dunkle Stellen auf der Lunge waren, ob es nun Krebs war oder nicht, spielte keine Rolle mehr.
Wir besprachen uns kurz und beschlossen den Versuch zu starten, das Wasser aus der Lunge zu bekommen. Zwei Entwässerungsversuche schlugen fehl, Hope bekam immer schlechter Luft und so entschied ich mich dazu, sie gehen zu lassen. Alles andere wäre purer Egoismus meinerseits und Quälerei für meine Hündin gewesen. Ich hätte sie über Nacht in der Klinik lassen müssen. Wäre sie dann ganz alleine für immer eingeschlafen oder gar jämmerlich erstickt, hätte ich mir das niemals verzeihen können. Denn die Klinik ist nicht 24 Stunden lang besetzt und die Tiere sind dort einige Stunden ohne Aufsicht.
Zudem gibt es diesen ganz besonderen Moment…
In dem du spürst, wenn dein treuer Begleiter bereit ist zu gehen. Da ist so ein Blick des Tieres ich kann es nicht erklären. Bei den Tieren, die ich bisher bis zur Regenbogenbrücke begleitet habe, war es jedes Mal so. Es ist wie ein kleines stilles Gespräch in denen man sich verabschiedet und dann kommt neben diesem unsäglichen Schmerz diese friedvolle Atmosphäre wenn der Übergang vollzogen wird.
Wir haben Hope mit nach Hause genommen nachdem sie eingeschlafen ist. Ich habe sie im Wohnzimmer auf den Boden gelegt und wir alle, die Hunde und wir Menschen haben einen Kreis um sie gebildet und uns noch einmal gemeinsam von ihr verabschiedet. Auch wenn dieser Moment traurig war, war es doch auch ein schöner Moment. Weil die Euthanasie am späten Abend stattgefunden hat, habe ich Hope in ein anderes Zimmer gebracht und wir haben sie am nächsten Morgen in unserem Garten beerdigt. Auch diesen Moment haben wir in einer schönen Zeremonie begangen und auch hier waren die Hunde wieder mit dabei.
Die Hunde haben mir übrigens sehr dabei geholfen, nicht völlig in meiner Trauer zu versinken und aus meiner Starre heraus zu kommen. Schließlich wollten auch sie versorgt und umsorgt werden. So dämlich diese Phrase in diesem Moment auch klingt, aber es ist so…
Das Leben geht weiter…
aber anders. Und sie schaffen es, mich zu trösten und mir mein Lachen zurück zu geben.
Was hat mir bisher geholfen und was hilft mir weiterhin mit dem Verlust meiner jahrelangen Wegbegleiterin umzugehen?
Was kann dir helfen?
Die Trauer zulassen
Anfangs habe ich krampfhaft versucht, dagegen anzugehen, habe versucht, nicht ständig zu weinen. Dann habe ich beschlossen, all meiner Traurigkeit und meinen Tränen freien Lauf zu lassen, es raus zu lassen und nicht in mich hinein zu fressen, denn ich habe erkannt, dass es das für mich alles nur noch schlimmer macht. Also habe ich mir gefühlt die Augen aus dem Kopf geweint, habe mich von den Weinkrämpfen durchschütteln lassen um irgendwann erschöpft einzuschlafen. Nach nunmehr 4 Wochen kommen mir immer wieder mal die Tränen und auch das lasse ich einfach zu denn es ist in Ordnung.
Darüber reden
Ich habe Menschen um mich, die mich verstehen und in meiner Trauer voll bei mir sind. Ich hoffe auch du hast mindestens einen Menschen, mit dem es dir genau so geht. Ich habe darüber geredet wie es mir geht, wie sich jede Faser meines Körpers anfühlt wenn ich an Hope denke und die Traurigkeit mich übermannt hat. Ich habe meinen Schmerz mitgeteilt.
Schreibe deinem verstorbenen Tier einen Brief
Du kannst deinem verstorbenen Tier auch einen Brief schreiben. Schreibe dir alles von der Seele was dich berührt und was sie so schwer macht. Erwähne aber auch die schönen Momente, an die du immer zurück denken wirst. Erinnerungen sterben nicht
Erstelle eine Fotocollage oder ein Fotobuch
Suche dir die schönsten Fotos deines Lieblings heraus, gestalte eine Collage oder ein Fotobuch. Neben all der Traurigkeit wird dir mit Sicherheit auch das ein oder andere Lächeln beim Betrachten der Bilder übers Gesicht huschen.
Erstelle eine Diashow anhand eines Videos
Erstelle aus den schönsten Fotos ein Video und untermale es mit schöner Musik und Sprüchen. Es gibt unsagbar viele kostenlose Programme und Apps, mit denen du ganz wundervolle Videos gestalten kannst, man kann sogar Fotos und Videoaufnahmen zusammenfügen und somit eine schöne Hommage für dein Tier erstellen.
Rausgehen und etwas unternehmen
Geh raus, fahr an einen schönen Ort oder wenn es dir besser hilft, fahre in die City und mache einen Stadtbummel und kaufe dir etwas schönes. Versuche den Moment zu genießen und einfach mal tief durchzuatmen.
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir ein wenig mit dem Verlust deines Tieres umzugehen. Schreibe mir gerne etwas dazu in die Kommentare.
Hast du vielleicht noch hilfreiche Tipps? Lass es mich wissen.
Sei ganz herzlich gegrüßt
Deine
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